Der Tempel im Himmel

6 Uhr: Der Wecker klingelt. Die Nacht war hart – im wahrsten Sinne des Wortes. Das Bett hatte keine richtige Matratze, es war eher mit einer Pritsche zu vergleichen. Dementsprechend schlecht haben wir geschlafen, aber die Besitzer haben uns, obwohl es eigentlich kein Frühstück gibt mit Tee und Kaffee versorgt und hätten auch noch ein Reisgericht gezaubert. Das war aber definitiv zu früh. Und der Kaffee hatte auch überhaupt nichts mit Kaffee zu tun. Heißes Wasser mit einem Beutel Fertigmischung aus Nescafepulver, Milchpulver und Zucker. Ein echter Affront für den siebträgermaschinenverwöhnten und pur schwarz genießenden Gaumen. Also weg damit und ab zum

Wat Chaloem Phra Kiat Phrachomklao Rachanusorn

Da wir uns Tags zuvor schon etwas orientiert hatten ging es jetzt etwas schneller. Mit dem Die Frau am Ticketschalter beschied uns trotz mehrfacher Nachfrage, dass wir nicht mit dem Auto hoch fahren könnten – später wurde uns auch klar warum.

Das Ticket für 270 Baht pro Person gekauft, ins Songthaew gesetzt und warten bis selbiges voll besetzt ist bevor die wilde Fahrt los geht.

Für den 5-Minutentrip sollte man doch gute Nerven verfügen, oder so wie eine Beifahrerin die Augen zu machen und hoffen. Ein schmaler Weg führt an steilen Abhängen entlang, mit teils immensen Steigungen so das der Gedanke aufkommt: Der wird das doch wohl schaffen? Dann mal wieder ein Stück runter, bevor es wieder richtig rauf geht. Wer den Silverstar im Europapark kennt, hat einen guten Vergleich. Wie als Mahnmal liegt kopfüber auf halben Weg eines der Fahrzeuge im Graben neben der Straße.

Oben angekommen steht ein Fußmarsch von 850m an und ein Treppenaufgang mit nochmal ordentlicher Steigung von 540 Höhenmetern. Gute Kondition ist hilfreich – definitiv nicht kinderwagentauglich. Aber endlich oben, wird man mit einer unvergleichlichen Aussicht belohnt und überall Glocken, Glöckchen und Gongs zum läuten. Ein gigantisches Kunstwerk, welches von einem Mönch aus Lampang mit etwa 50 Arbeitern Mitte der 2000er Jahre über einen Zeitraum von zwei Jahren errichtet wurde.

Nach dem Abstieg geht es im Eiltempo zurück zur Autovermietung Mr. Pop in Chiang Mai. Die Managerin ist sehr engagiert uns weiter zu helfen, nachdem sie erfährt, dass wir kein Hotel haben und direkt weiter wollen nach Sukhothai. Sie organisiert das Taxi und erklärt von welchem Busterminal wir weiter kommen. Alles klappt reibungslos, bis wir am Bahnhof feststellen, dass die Busse nicht planmäßig fahren. Wahrscheinlich zu wenig Fahrgäste. Um 19:30 Uhr wollen wir dann auch nicht mehr starten, also suchen wir doch nochmal ein Hotel in Bahnhofsnähe.