Heute Weiterfahrt in die Hauptstadt von Laos, Vientiane.
Haben uns im Minibus gleich die Plätze neben dem Fahrer gesichert mit ausreichend Platz. Der Bus war wieder mit Passagieren vollgestopft. Das Gepäck musste irgendwo dazwischen gequetscht werden und beim Öffnen der Schiebetür flog alles wieder heraus. Aber ansonsten war die Fahrt über die (Maut-)Autobahn anders als erwartet für uns sehr entspannt. Nach der Ankunft nahmen wir uns ein Tuk Tuk und ließen uns in das vorher ausgesuchte Hotel Vientane Boutique Villa bringen. Der Zimmer-Check zeigte uns, das die Wahl gut getroffen war und so checkten wir ein. Dann konnte es auch schon losgehen mit dem Sightseeing.
Bei einem kleinen Stadtbummel durch das Zentrum zum That Dam (so etwas wie eine pyramidenförmige antike Säule aus rotem Stein, mitten auf einem Kreisverkehr) entdeckten wir ein kleines französisches Restaurant, „Winehouse“.


Zwischendurch mal etwas heimisches genießen, ist auch mal wieder schön. Was hier so als „Asian Food Apetizer“ gilt!
Wir nahmen einen kleinen aber feinen Snack zu uns und schlenderten dann weiter um den Tempel Wat Si Saket und den Präsidentenpalast anzusehen. Der Nam Phou Park mit seinem schönen Brunnen war leider wegen Renovierungsarbeiten nicht betretbar. Danach zog es uns zum Mekong-Ufer. Wegen der Mittagshitze hielten wir es nicht lange dort aus und erholten uns erstmal bei Grüntee-Shake und Frappé.

Anschließend besuchten wir den Nachtmarkt am Mekong mit seinen vielen bunten Ständen. Hier gibt es alles von Kleidung über Schmuck, Kosmetik und Krimskrams. Etwas unterhalb genossen wir unser Abendessen an den Ess-Ständen direkt neben einer großen, farbenfrohen Fontänen-Landschaft. Zum Abschluss des Tages „gönnten“ wir uns einen vietnamesischen Rotwein, der jedoch so grauenhaft schmeckte, dass er selbst mit Cola nicht besser wurde.
Am darauf folgenden Tag wollte ich endlich mal laufen gehen. Also joggte ich zum Chao Anouvong Park am Mekong. Wie immer drehte ich fleißig meine Runden während die asiatischen Sportler eher schlenderten oder aufs Handy schauten. Um uns heute nicht zu sehr zu verausgaben nahmen wir nach dem Frühstück ein TukTuk zum Tempel Wat That Luang. Wir besuchten die Kreuzgänge mit den vielen altertümlichen Statuen und die darum herum liegenden Gebäude, die ebenfalls zum Tempel gehören. In einem schicken Supermarkt, in dem das Fotografieren leider verboten war, kühlten wir uns etwas ab und suchten uns ein paar Kleinigkeiten zum Essen zusammen.
Im nahegelegenen Saphan Len Park, wo auch ein Revolutionsdenkmal steht, genossen wir unser Essen im Schatten.

Unser nächstes Ziel, den Triumph-Bogen Patuxai, erreichten wir zu Fuß. Ein schönes Bauwerk, ein Triumph-Bogen in kleinerer Ausführung. Die Straße, die darauf zu läuft erinnert an die Champs-Elysee. Nach weiterer Wanderung durch die Straßen von Vientiane, vorbei an allerlei Kuriositäten schafften wir es, eine etwas versteckt liegende Reise-Agentur zu finden, um unsere Weiterreise für den nächsten Tag nach Udon Thani, Thailand, zu organisieren.
Zum Abschluss besichtigten wir kurz vor dem Schließen noch das COPE-Zentrum. Eine Ausstellung, die zeigt, in welchem Ausmaß Laos von amerikanischen Bombenabwürfen währen des Vietnam-Krieges betroffen war und noch immer ist. Zu sehen sind die verschiedenartigen „Bombies“ sowie Beinprothesen. Noch heute sind an vielen Stellen in Laos Blindgänger zu finden. Und überall auf den Märkten wird Essbesteck, hergestellt aus dem Metall der Bomben angeboten.
Laos ist das am meisten jemals bombardierte Land weltweit. Die USA haben alle 8 Minuten eine Flugzeugladung Bomben über Laos abgeworfen – 9 Jahre lang.
Eine Landfläche, die etwa zwei Drittel der von Deutschland entspricht, wurde vor allem mit Streubomben überschüttet, die wiederum vor allem der zivilen Bevölkerung langfristigen Schaden zufügt. Noch heute sind weite Teile des Landes damit „vermint“. Heroische Darstellung amerikanischer Vietnam-Kriegsfilme, die gerne den Kampf Mann gegen Mann glorifizieren erscheinen im Angesicht des Leides vor allem der laotischen Kinder in einem abstoßenden Licht.
Mit dem völkerrechtlichen Übereinkommen, dem Oslo-Vertrag vom 1. August 2010 werden Streubomben von vielen Ländern geächtet. Mit dem Vertrag auferlegen sich die Vertragsparteien das Verbot zur Herstellung, Lagerung, Weiterverbreitung und Einsatz von Streubomben.
Die USA gehören nicht zu den Vertragsparteien.
Zwischenspiel von Marco Madlener
Nach diesen recht bedrückenden Eindrücken geht es weiter durch die Straßen, vorbei an „Tierhandlungen“, wo uns die in kleine Käfige gesperrten und teilweise nur auf Gitterböden liegende Hunde, Katzen, Hasen und Hühner sehr leid taten.
Auch kein sehr schöner Anblick, daher schnell weiter…
Dann kamen wir durch eine „Blumenstraße“ mit schönen, riesigen Blumengestecken und kurz bevor wir wirklich nicht mehr laufen konnten fanden wir ein koreanisches Restaurant, Yoree Korean Cuisine. Zum Bestellen muss man Klingeln, das muss man allerdings erstmal herausfinden. Wir ließen uns das tolle Essen schmecken.
