Da ein Flug nach Sihanoukville erst wieder am übernächsten Tag zur Verfügung steht, beschließen wir, diesen zu buchen und noch zwei weitere Nächte in Siem Reap zu bleiben.
Heute also erstmal einen halben Tag an den Pool. Am Nachmittag holt uns unser Fahrer ab, da wir den Tonle Sap-See besuchen wollen.
Tonle Sap ist der größte Binnensee Südostasiens mit einem einzigartigen Naturphänomen. Im Süden mündet er in den Tonle-Sap Fluss, der in der trockenen Jahreszeit das Wasser Richtung Phnom Penh schließlich in den Mekong abfließen lässt. In der Regenzeit und der gleichzeitigen Schneeschmelze im Himalaya-Gebirge führt dieser soviel Wasser, das in dem weitgehend flachen Kambodscha der Tonle-Sap Fluss seine Richtung umkehrt und wiederum den gleichnahmigen See mit Wasser speißt. Aus der Seefläche von ca. 3.000 km2 zur Trockenzeit werden dann über 10.000 km2.
Kurz vor der Abzweigung zum See fällt unserem Fahrer plötzlich ein, dass er „vergessen“ habe uns darauf hinzuweisen, dass man ein Bootsticket für 30 USD pro Person erwerben müsse, um überhaupt etwas sehen zu können. So etwas wie am See spazieren gehen und sich selbst umsehen ist, wie uns später klar wird tatsächlich nicht möglich. Nach einiger Überlegung entschließen wir uns, ein Ticket zu kaufen (immerhin „nur“ 25 USD).
Eine Infotafel am Ticketschalter vereinnahmt meine Aufmerksamkeit. Das glaube ich nicht, packe das Smartphone aus und starte die Internetrecherche. Insbesondere hier in Cambodia ist es mit der Rechtschreibung ohnehin nicht besonders gut bestellt.
Die Infotafel beschreibt die im Tonle Sap See vorkommenden Fischarten. Und ganz oben ist der größte abgebildet. Darunter die Größe: 300cm! Ein Drei-Meter-Fisch in diesem See? Das soll doch wohl eher 30cm heißen, oder!? Aber 30cm ist dann doch etwas klein. Die Infos aus dem Internet bestätigen es. Pangasianodon Gigas, der Mekong-Riesenwels kann eine solche Größe erreichen. Und ist auch nur hier heimisch. Gut das es sich um einen Pflanzenfresser handelt. Durch Überfischung und den Veränderungen des Lebensraums durch dem Menschen ist er jedoch vom Aussterben bedroht.

Dorf, dessen Häuser auf hohen Holzbalken gebaut sind, um auch dem viel höheren Wasserstand in der Regenzeit stand halten zu können. Wirklich beeindruckend wie die Menschen in diesen Dörfern im und vom See leben. Natürlich ist der Fischfang Haupteinnahmequelle und wahrscheinlich sind die Fische auch das Hauptnahrungsmittel der Leute. An einem Restaurant auf Stelzen mitten im See halten wir an. Eine Zuchtstation für Krokodile. In allen Größen sind sie zu bewundern. Zum Sonnenuntergang ganz oben im 2. „Stock“ gönnen wir uns frischen Seefisch und ein Bier. Bis wir gegessen haben dämmert es schon und wir sind die letzten auf der Station. In der Dunkelheit fahren wir zurück. Trotz der gefühlten „Abzocke“, die uns in Cambodia leider immer wieder begegnet, ein außergewöhnliches Erlebnis!
21. Dezember, heute legen wir einen entspannten Tag mit Poolzeit und Marktbummel in Siem Reap ein. Erholung muss im Urlaub schließlich auch mal sein!
