Nakhon Ratchasima

Das Zugticket für die Weiterfahrt wollten wir am Vortag schon kaufen. Nach Auskunft der Dame am Ticketschalter können die Tickets nicht vorher gebucht werden, sondern müssen am Reisetag gelöst werden – und es wurde uns mitgeteilt, dass es ein Dritte-Klasse-Zug sei. Holzklasse. Wilde Phantasien nehmen ihren Lauf.

12. Dezember.
Weiterreise nach Nakhon Ratchasima mit dem Holzklasse-Zug früh morgens um 5.55 Uhr. Die Phantasien werden wenig bestätigt. Die Ausstattung ist zu vergleichen mit Regionalzügen der Deutschen Bahn in den 1970er / 1980er Jahren. Die Reise verläuft alles in allem ganz angenehm und wesentlich besser als unser erster Minivan von Luang Prabang nach Vang Vieng. Es sind nur wenige Mitreisende im Zug und auch nur Einheimische.

Wir genießen die Fahrt mit Beinfreiheit und lassen abgeerntete Reisfelder, weidende Wasserbüffel, Kühe und Ziegen in der weitläufigen Landschaft an uns vorbeiziehen.

Die abgeernteten Felder sind trocken gelegt. Dies soll dem Abbau anerober Organismen dienen, die sich im Laufe der Wachstumszeit des Reises im nahezu sauerstofffreien Wasser bilden. Denn diese Organismen erzeugen Methan, welches als Treibhausgas noch größere Auswirkungen hat als CO2. Als drittgrößter Nahrungsrohstoff neben Weizen und Mais und Nahrungsmittel für 3,5 Milliarden Menschen ein bedeutsamer Umweltfaktor.

Zur Gattung Reis gehört neben der am meisten verbreitete Oryza sativa und die in Westafrika angebaute Oryza glaberrima noch weitere 17 Arten, die bisher nicht domestiziert wurden.

Eigentlich werden für den Reisanbau keine bewässerten Felder benötigt. Der Reis wächst auch in trockener Anbauweise. Allerdings hält das Wasser den Reis frei von Unkraut und Schädlingen. Und der Ertrag ist höher.

An allen Bahnübergängen das warnende Hupen des Zuges. Einige Kühe lassen sich von der heran dröhnenden Diesellok nur mäßig beeindrucken und der Zug kommt zwischendurch einige Male zum Stillstand bis die Gleise wieder freigegeben sind.

Nach 5 Stunden Fahrt kommen wir an. Mit einem TukTuk lassen wir uns zur Unterkunft unserer tagszuvor getroffenen Vorauswahl, dem Kwanruen Resort Hotel bringen.

Da es auch hier wieder etwas komplizierter zu sein scheint, einen Roller zu mieten, lassen wir uns mit einem TukTuk zur Altstadt bringen, um etwas Bummeln zu gehen und buchten eine Roller für den nächsten Morgen.

Durch Zufall entdecken wir etwas versteckt die coole Criminal-Bar, die uns trotz der typisch thailändischen alkoholfreien Tageszeit ein Bier ausschenken. Außerdem haben wir dort sehr gut gegessen: Chrispy Chicken mit Reis, Brisket (niedrigtemperatur gegarte Rinderbrust), Papayasalat und Prawns. Da wir annahmen, dass „Tiger“ Prawns sind, es sich jedoch als Rindfleisch entpuppte, gab es ein drittes Essen für Marco und eine Nachbestellung für Petra.

Abends schafften wir einen kurzen Sprung in den Pool, bevor er geschlossen wurde. Die Pools werden oft bereits um 19:00 Uhr geschlossen, in seltenen Fällen 21:00 Uhr

13. Dezember.
Endlich einmal Roller fahren! Der Vermieter ein echter Buchhaltertyp, der alles genau notierte, uns anwies, nicht außerhalb der Stadt zu fahren und höchstens 100 km. Trotzdem besuchten wir den Prasat Hin Phanom Wan in Ban Pho, etwas außerhalb. Ein Tempel aus der Khmer-Zeit. Sehr schön, still und friedlich bei angenehmen Temperaturen.

Die mit den örtlichen Straßenbauarbeiten einhergehende Staubentwicklung durch den Straßenverkehr fordern dem sauberen Zustand des Mopeds einen hohen Zoll ab. Wir wollen unseren Buchhalter nicht dazu bewegen hierfür nochmal geschäftstüchtig zu werden und spritzen es an der Tankstelle mit einem Schlauch etwas ab. Auf den ersten Blick sauber – aber nach dem trocknen kaum ein Unterschied zu vorher. Wir belassen es so.

Weiter dann zum Wat Sala Loi, um den reges Treiben herrschte.

Als Kontrastprogramm dann das „Terminal 21“.Ein schickes Einkaufszentrum. Im Erdgeschoss steht eine riesige Nachbildung des Eiffelturms, der bis unter die Decke reicht. Ein Geschoss weiter oben scheint man in London zu sein. Noch weiter oben befindet sich Japan. Sehr schönes Kaufhaus, in dem wir einige Zeit verweilten, nicht nur wegen der schönen Läden, sondern auch, weil wir im Cafe Amazon guten Cafe bekamen.

Nach dem Kurzbesuch eines weiteren Tempels, Wat Payap. In einem Restaurant mit Live-Musik ließen wir uns erklären, wie ein Hotpot funktioniert:
Man bekommt einen großen Topf mit Suppe, die auf einem Stövchen heiß gehalten wird, und taucht das gewünschte Essen (Fleisch, Seafood, Gemüse) ein, bis es durch ist. Dazu gibt es Dips. Sehr lecker! Nachdem wir glücklicherweise unsere Wäsche-Frau wiedergefunden hatten, besuchten wir zum Abschluss noch die schrill leuchtende Japan-Bar, um uns einen Cocktail zu gönnen.