18. Dezember
Weiterfahrt nach Siem Reap mit „Höllentrip“ Nr. 2.
Alles fing eigentlich ganz gut an: Fähre zurück aufs Festland, zwar etwas Wartezeit, dann der erste Minibus nach Nong Nok Khieme zur Grenze nach Kambodscha. Die Grenzformalitäten liefen zwar reibungslos und wir hatten ja auch schon das E-Visa, aber der laotische Zöllner wiederholte auch auf mehrmaliger Nachfrage „for what?“ nur monoton „Two Dollar“. Der Stempel im Reisepass und die Herausgabe des selbigen erfolgte nur nach Übergabe der zwei Doller. Diese illegale Ausnutzung des Beamtenstatusses und die Lage des Grenzübergangs fernab jeder Polizeistation irgendwo im Nirgendwo hat uns zwar geärgert, im Gegensatz zu anderen, die einen Machtkampf mit den Zöllnern eingehen, dabei viel Zeit, Stress und am Ende die gleiche Summe aufbringen müssen, wollen wir weiter reisen. Auch wenn es nicht richtig ist, die zwei Dollar tun uns nicht weh und verändert wird mit einem Streit dauerhaft auch nichts.

Zu Fuß geht es samt Gepäck über einen Schotterweg zu einem kleinen Laden von dem aus auch Bustransfers organisiert werden. Vor dort aus fährt uns nach einiger Wartezeit ein anderer Minivan nach Stung Treng. Wir erfahren von einem Mitreisenden, dass die Verschlüsse des Dosenbiers verschiedener Sorten von innen beschriftet sind und wenn dort drauf steht „1 can“, dann kann man statt zum regulären Preis für nur 1000 Riel (ca.0,25 EUR) eine weitere Dose kaufen. Das ist dann je nach dem ein Drittel bis ein Viertel des Normalpreises. „I love this country!“, entfährt es dem Reisegast immer wieder – beim Öffnen der nächsten Dose.
In Stung Treng haben wir abermals Wartezeit auf den nächsten Bus. Wir nutzen die Zeit etwas zu Mittag zu essen und haben damit erste Berührungspunkte mit den gegenüber Laos und Thailand deutlich höheren Preisen. Mit Verspätung steigen wir in den Minibus eines scheinbar unter ADHS leidenden, hageren Busfahrer-Männchens, der nach Auskunft von ankommenden Reisegästen kurz zuvor bei der Fahrt zu uns eingeschlafen war – am Steuer! Entspanntes Reisen sieht anders aus.
Die Höllenfahrt konnte losgehen. Nach langer, qualvoller Fahrt sind wir dann endlich um ca. 20:30 Uhr in Siem Reap angekommen.
Kaum geht die Tür des Busses auf, geht das Geschrei um die potenzielle Taxigebühr los. Muss man abkönnen. „Madam TukTuk“ ist das Schlagwort, welches auch in den folgenden Tagen omnipräsent ist – selbst wenn Du gerade aus einem TukTuk ausgestiegen bist schreit der Nächste. Und da wir auch gerne mal längere Strecken zu Fuß zurück legen um was zu sehen, können wir uns der Offerten kaum erwehren.
Nach erfolgreicher Preisverhandlung mit einem der Fahrer, fahren wir drei Hotels ab, bis wir endlich eines fanden, welches uns zusagt. Die Strecke wurde für den TukTuk-Fahrer dadurch zwar länger, dennoch wollte er nicht mehr verlangen. Statt dessen war ihm der Job, uns die nächsten Tage durch das weitläufige Gebiet der örtlichen Tempel und vor allem dem Angkor Wat zu fahren wichtiger. Er bekam den Job – eine WinWin-Situation.
Ein kleiner Imbiss und wir fallen müde ins Bett.