4000 Inseln ohne Meer

16. Dezember
Heute geht es mit dem Minibus weiter zu den 4000 Inseln. Inseln im einzigen Binnenland Südostasiens? Ja, im Süden des Landes erreicht der Mekong in der Regenzeit eine Breite von 14 Kilometern, in der Nicht-Regenzeit trocknet das Flussbett soweit aus, dass sich unzählige kleine und größere Inseln bilden. Dann befindet man sich im Land der 4000 Inseln. Eine der größeren, urbanisierten ist heute unser Ziel – Don Det.

Diesmal ist ausreichend Platz im Bus, aber vor uns sitzt eine rotäugige „Labertasche“ – ein typischer Möchtegern-Entertainer, dessen Versuch andere Mitfahrer dazu zu bewegen ihr Handy mit dem Bluetooth-Radio des Fahrers zu verbinden und Musik laufen zu lassen, glücklicherweise ungehört im Sand verläuft. Zum Glück haben wir ihn später auf Don Det nicht mehr wiedergesehen.

Mit einem Holzboot werden alle Touris, inklusive Gepäck über den Mekong auf die Insel geschippert. Schon etwas abenteuerlich und wackelig, am besten man bleibt sitzen und bewegt sich nicht allzuviel, da sonst der Holzkahn leicht ins Schwanken gerät. Auf Don Det gibt es keine Autos, nur eine mehr oder weniger betonierte Piste, über die wir unsere Trolley-Rucksäcke ziehen und uns auf die Suche nach einem Hotel mit Pool machen. Schon die zweite „Besichtigung“ führt zum Erfolg und wir checken in das direkt am Mekong gelegene GolDen Hotel ein.

Heute ist erst mal Poolzeit angesagt. Mit Essen, Schwimmen und etwas Bier vertreiben wir uns den Nachmittag und erholen uns vom Herumreisen. Nach dem Abendessen streifen noch etwas durch die „Barszene“ der Insel (Reggaebar und Bar eines Engländers mit nicht ganz so leckeren Cocktails). Den Abend beschließen wir auf unserer schönen Terrasse mit Flussblick.

17. Dezember
Der beste Weg, um Don Det und die Nachbarinsel Don Khoen zu erkunden ist mit dem Fahrrad. Wir leihen uns also ein klappriges Rad für weniger als einen Euro und fahren damit über die holprige Wege und „Straßen“ los, um über eine alte Eisenbahnbrücke (Hinterlassenschaft der Franzosen) auf die Nachbarinsel Don Khoen zu gelangen. Unterwegs gibt es viel zu sehen und zu entdecken. Hunde, Kühe, Hühner mit Küken, alles läuft einem hier über den Weg. Unseren ersten Stopp machen wir direkt an der Brücke, um einen richtigen Espresso und einen richtigen Milchkaffee zu genießen.

Vorbei an einer alten Lok aus der Kolonialzeit kommen wir zum Wasserfall „Tad Somphamit“- sehr eindrucksvoll! Gut dass es am Rand einen „Natural Pool“ zur Abkühlung gibt, mein erstes Bad im Mekong für heute. Im Restaurant am Wasserfall erfrischen wir uns mit einer Kokosnuss – erst die Milch, dann das Fruchtfleisch.

Dieses teilen wir mit einem anscheinend kokosnussbegeisterten Hund. Das zweite Bad im Mekong ist noch viel besser als das erste. An einen abgelegenen Sandstrand nur für uns alleine genießen wir das erfrischende Wasser. Gelegentlich passiert uns eines der kleinen Mekong-Boote.

Langsam wir es dämmrig und wir begeben uns auf den Rückweg. Die spontanen Entdeckungen sind doch oft die besten. Am hinteren Ende des kleinen Dorfes von Don Det stoßen wir auf das Hinweisschild: „Crazy Gecko (.ch)“ und kehren zum Abendessen ein.

Offensichtlich einem Schweizer gehörend bekommen wir hier super leckeres Essen mit exclusivem Blick auf kleine Katzenbabies und den Fluss, einfach traumhaft!

Unsere letzten Kip – es ist schließlich unser letzter Tag in Laos auf dieser Reise – werden wir in einer Cocktailbar los. Die Bar liegt an einer Straßeneck mit direktem Blick auf den heutigen Bauabschnitt eines von mehreren derzeitigen Straßenbauprojekten, wie wir von einem Einheimischen erfahren. Plötzlich Tumult. Wildes Geschreie und Gerenne.

Ein dreibeiniger Hund verläuft sich in den frischen Beton – und versinkt darin mit seinen übrigen Beinen knietief. Erschrocken darüber und von den Rufen der Bauarbeiter aufgeschreckt drückt er seine Fußspuhren einmal komplett über den gesamten Abschnitt und beschehrt den armen Bauarbeitern noch einmal ein paar Überstunden für die Ausbesserungsarbeiten.