5:45 Uhr, es geht wieder früh raus. Um 7:50 sollte uns der Bus am Hotel abholen. Da mehrere Fahrgäste von ihren Hotels eingesammelt werden, muss immer etwas Plus / Minus einkalkuliert werden. Nach einer viertel Stunde später werden wir doch etwas nervös und suchen die Telefonnummer der Reiseagentur um per WA-Anruf nach zu fragen. „I will check it“ und legt auf. Kurze Zeit später kommt der Minivan, er stand vor einem anderen Essence Hotel. Der Wagen wird zwar voll, aber wir sitzen recht geräumig und kommen gut vorwärts,

bis etwa nach 2/3 der Strecke noch jemand zusteigt und noch in die hintere Reihe gezwängt wird. Damit wird es für Petra eng und ungemütlich. Schließlich kommen wir im Holiday Hotel&Villa an und bekommen einen Bungalow in der parkähnlich angelegten Anlage direkt am Pool. Nach kurzem Auspacken starten wir zu Fuß durch den Ort mit dem Ziel
Bich Dong Pagoda
Nach wenigen Metern werden wir mit dem allgegenwärtigen „Hello“ aus der Ferne von einem gut gelaunten Restaurantbesitzer begrüßt und auf die Happy Hour hingewiesen. Das Bier gibt es für 10.000 Dong. Ein Angebot das wir nicht ablehnen können. Wir studieren die Speisekarte. Oha, etwa Neues. Die Spezialität der Gegend ist Ziegenfleisch. Das muss probiert werden, sieht ein wenig aus wie Rindfleisch und ist sehr zart. Zart ist es allerdings nur, wenn es von jungen Tieren stammt. Je älter desto zäher wird es wohl. Für den Restaurantbetreiber wird dieser Tag scheinbar zunehmend zum Red Letter Day, er wird zusehens noch besser gelaunt als wir auch die Rotweinflasche im Laden entdecken und diese auch noch mit auf die Rechnung setzen lassen. Jetzt aber endlich weiter zur Tempelanlage. Unser Spaziergang führt uns inmitten durch abgeerntete Reisfelder entlang der beeindruckenden Karstformationen. Die Gegend wird auch als trockene Ha Long Bay bezeichnet, da die Berge hier stark an das Original erinnern. Auf dem Weg begegnen wir mancher Kuh und einigen Ziegen, in den Reisfeldern tummeln sich Fische und auf den trockeneren Matschflächen kommen so einige Schnecken zum Vorschein. Bis wir dann das Ziel erreichen.

Das einzigartige an der Bich Dong Pagoda ist, dass sie aus drei Ebenen besteht. Die untere Ha Pagoda, die mittlere Trung Pagoda und die obere Thuong Pagoda. Der Zugang führt über eine kleine Steinbrücke über den Lotusteich an ein kleines Tor vor dem riesigen Berg.

Die Buchung über 12go.asia ist uns etwas zu riskant, da wir im Nachtzug zum nächsten Ziel, Hue am liebsten ein Schlafabteil für 2 Personen bekommen würden, wenn es aber ein 4-Personenabteil sein muss, dann wenigstens die unteren Betten. 2-Personen-Abteile, lernen wir per Internet, bietet die Vietnam Railway seit kurzem an. Bei 12go.asia finden wir so ein Angebot auch, doch bevor wir das wirklich realisieren und uns entscheiden das zu buchen, ist das Angebot auch schon weg. Besser wir gehen zu den Profis. Das 2-Personen-Angebot scheint dem Agent in der ersten Travel Agency wohl nicht bekannt zu sein. Das Bauchgefühl sagt: Weiter gehen. Und das machen wir dann auch. Die junge Dame im nächsten Reisebüro ist da schon weitaus fitter. Nach einigem hin und her haben wir Plätze in den unteren Reihen und hoffen, dass sich die Einschätzung der Agentin bestätigt. Nämlich, dass der Zug um 23:28 Uhr eher weniger gebucht wird, als der um 22:00 Uhr.

Kleines Frühstück am nächten Tag im Hotel mit Schinken-Käse-Omlette, Obstteller, Rührei. So gestärkt mieten wir uns ein Moped und haben die Route Bai Dinh Tempel – Hoa Lu’ Tempel – Altstadt von Ninh Binh – Mua Cave und zurück vor Augen. Die Tour wird stark verkürzt. Der Bai Dinh Tempel ist die größte Pagode in Vietnam und so umfangreich, dass es für einen eigenen Tagesausflug taugt.
Das Gelände ist so weitläufig, dass in der ganzen Anlage Elektrofahrzeugen die Besucher von einem Punkt zum nächsten fahren. Es überschlagen sich die Superlative. So gilt eine 3km lange Lobby als die längste in ganz Asien, ebenso eine vergoldete Bronze-Statue mit 100 Tonnen Gewicht als die größte, der größte Bronzebuddha in ganz Südost-Asien steht dort, die größte Glocke Vietnams mit 36 Tonnen und mit 100m Höhe die größte Stupa in Vietnam. Nach oben bringt uns ein Aufzug vor wo aus man einen weiten Blick in die Umgebung genießen kann.
Wir fahren weiter zur Hoa Lu’ Pagoda, die weit weniger umfangreich ist und nehmen dort nach einem kurzen Rundgang auch unser Abendessen, bevor wir zum Hotel zurück fahren. Morgen geht es weiter nach Hue.