Ha Long

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Unser nächstes Ziel, die Ha Long Bucht ist 450 km entfernt. Wir buchen uns für diese Fahrt einen Liegebus, der um 8:00 in Sa Pa abfährt und dafür etwa 8,5 Stunden benötigt. Schon erfahren in asiatischen Busreisen ist die Variante im Liegen neu für uns, die klassische Aufgabenteilung, ich kümmere mich um das Einladen des Gepäcks, während Petra möglichst vorne in der Warteschlange ansteht funktioniert auch diesmal gut. Womit wir nicht gerechnet haben: Die Fahrgäste werden mit Namen aufgerufen und in den Bus gelassen. Natürlich die zehnköpfige Reisegruppe, die zuletzt am Bus angekommen ist, kommt zuerst rein. Wir dann nahzu zum Schluss. Einen vernünftigen Platz haben wir dennoch bekommen. Der vietnamesische Apple Cider kam am Vortag harmloser rüber und lässt uns, gepaart mit dem frühen Aufstehen gut ein paar Stunden während der Fahrt schlafen.

Diesmal schon auf der Anreise im Bus ein paar Unterkünfte vorausgewählt, geht das Einchecken im recht passablen Hotel Ha Long Essence recht zügig. Ein kleiner Bummel am Strand entlang und in die Stadt, es ist schon dunkel. In einer Travel Agency lassen wir uns Tourvorschläge unterbreiten und buchen für morgen eine 6-Stunden Tour auf einem Boot in die Ha Long Bucht. Ein Abendessen auf der Tourimeile beenden den Tag.
Extrem viele Hotels, eines neben dem anderen, viele noch unfertig oder nicht geöffnet. Europäischer Baustil wird hier kopiert. Mannsgroße Statuen bekannter Komponisten wir Mozart und Strauß besetzen die Mittelpunkte von Kreisverkehren. Ebenso viele Ladengeschäfte zwischen einzelnen geöffneten, viele noch unfertig und leerstehend.
Vietnam profitiert vom Ausweichtourismus aufgrund von vergangenen Anschlägen in Indonesien und auf den Philippinen. Ob dieser gewaltige Tourismuskomplex wirtschaftlich betrieben werden kann? Definitiv nichts für uns wenn hier einmal alles fertig und Hochsaison ist.

Ha Long Bay

Die Ha Long Bay ist dagegen sehr sehenswert. Ein besonderes Bild durch die vielen Karstinseln die majestätisch aus dem Meer aufragen.
Mit einem Minibus werden wir zum Ha Long International Cruise Port gefahren und checken dort auf unserm Boot ein. Schon geht es mit einem Mittagessen im Family Dinner Style los, 6 Personen teilen sich ein Gedeck verschiedener Speisen. Auch einige Vegetarier sind dabei und sollen einen eigenen Tisch bilden. Die meisten an unsereem Tisch. Habe keine Lust uns aufzuteilen und beschließe für diese Mahlzeit eben auch Vegetarier zu sein.
Vorbei an den Fighting Cock Islet und den Swan Islet besuchen wir die Sung Sot Cave, eine der größten Höhlen der Ha Long Bay mit mehr als 10.000 qm.

Die nächste Höhle ist die Luon Cave, die das Innere der Karstformation mit Wasser flutet und zum Kajak oder Bamboo Boat fahren einlädt. Kleine Affen auf den Felsen bestaunen die vielen fremden Affen auf ihren Booten.
Weiter geht es zum Ti Top Beach, dem einzigen Strand auf den Ha Long Inseln, an dem Baden gestattet ist. Alternativ kann der Viewpoint erklommen werden, von dem aus man eine herrliche Aussicht in die Bucht hat.
Das Boot bringt uns zurück in den Hafen und wir suchen in den hinteren Gassen des Viertels ein weniger touristisches Restaurant zum Abendessen.

Sea-View vs. City-View

Was passieren kann, wenn man nur von Tag zu Tag bucht: Dass das Zimmer von jemand anderem gebucht wird. Das wird uns heute an der Rezeption mitgeteilt. Glücklicherweise ist ein anderes Zimmer frei, welches wir dann eben nehmen. Es ist genau gegenüber unseres bisherigen, hat aber „nur“ Blick auf die Stadt. Aufgrund der Entfernung zum Meer meines Erachtens jedoch nicht weiter schlimm und, wie sich später noch raus stellen wird: Für uns sogar besser.
Nach dem Umzug legen wir einen erholsamen Tag am Strand ein.
Das Angebot der Hotelrezeption für die Weiterfahrt nach Ninh Binh scheint zu teuer, wir buchen zu 2/3 vom Preis über 12go.asia selbst.
Eine riesige Seilbahn verbindet die beiden Halbinseln die Ha Long bilden. Wir beschließen mit dieser zu fahren und werden unerwartet am anderen Ende mit einer sehr schöne Parkanlage mit Tempeln, einer Sommerrodelbahn und mit herrlicher Aussicht über Ha Long belohnt. Alles, die ganze Stadt wirkt wie ein großes Disneyland.
Abendessen noch einmal in der Tourimeile und ein paar Besorgungen für die morgige Fahrt nach Ning Binh und der Rückweg zum Hotel durch das „Europaviertel“. Vom Strand her dröhnt lautstarkte Partymusik bis in unser Kilometer entferntes Hotel. Im Zimmer bekommen wir davon nur noch wenig mit, es liegt ja glücklicherweise vom Strand abgewandt.