Abflug

von

Frühstück

Es erinnert etwas daran, wenn die Kinder abends ins Bett gehen sollen und die Eltern dazu demonstrativ den Fernseher ausschalten. Nur sind wohl die Batterien der Fernbedienung leer. Mehrere Damen des Frühstückspersonals versuchen abwechselnd das Morgenmagazin auszuschalten. Es ist kurz vor halb 10. Die Botschaft ist eindeutig – die Frühstücksgäste sollen nun endlich gehen. Die Kaffeemaschine verlangt schon seit längerem die Leerung des Tresters, aber erst die Aufforderung eines anderen Gastes bewegt eine der Damen zum Handeln. Solcher unentspannter Stress entlockt dem Frankfurter Tokyoto Hotel diesmal nur wenig Bewertungssterne.

„Warum kommen Sie so spät?!“

Die S8 oder S9 vom Hauptbahnhof zum Flughafen. S9 ist wegen Bauarbeiten außer Betrieb. Fast eine halbe Stunde müssen wir auf die andere warten. Am Flughafen angekommen ist noch ausreichend Zeit – dachten wir. Dann die Suche nach dem Gate. Die Wegweiser führen uns wieder aus dem Terminal raus. Wir müssen zum Terminal 2 und dafür einen Shuttlebus nehmen. Er lässt auf sich warten. Und warten. Endlich, die Traube der Mitreisenden stürzt sich in den Bus, der dem Ansturm nicht gewachsen ist. Wir kommen nicht mehr rein. „Der nächste kommt in 3 / 4 Minuten“ lässt der Fahrer die restlichen Transferreisenden wissen.
Wir warten weiter. Und weiter. Es dauert, aber in den nächsten Bus schaffen wir es.
Beim Einchecken angekommen freuen wir uns: Keine Schlange, wir kommen direkt dran. Der junge Mann hinter dem Schalter harscht uns sofort an. „Nur noch 5 Minuten, dann würde hier niemand mehr sein…“ Hmm, es ist noch eine Stunde und fünfzehn Minuten bis zum Abflug. Wir eilen uns. Kommen nach Passkontrolle und Sicherheitscheck am Gate an und – müssen warten.

Oropax

denke ich, besorge ich mir für den Rückflug. Einigermaßen eine gemütliche Position gefunden, aber das unaufhörliche Kleinkindgeschreie lässt keinen Schlaf zu. Dann die zündende Idee, warum erst so spät? Die neuen Airpods leisten ähnlichen Dienst. Also rein damit, funktioniert! Aber eben zu spät. Wenig später geht das Licht an und das Frühstück wird verteilt. Der Plan ausgeschlafen morgends in Hanoi anzukommen ist gründlich daneben gegangen.

Vegetarisch

Etwas hat bei unserer Reservierung nicht funktioniert. Wir rätseln und sind uns ziemlich sicher, bei der Flugbuchung auch ein vegetarisches Essen bestellt zu haben. Die Information ist beim Bordpersonal aber offenbar nicht angekommen. Petras Abendessen fällt zunächst daher etwas spärlich aus. Die freundliche Stewardesse kümmert sich darum, noch einen Salat mit Schafskäse zu organisieren.
Zum Frühstück bekommen wir jetzt beide ein „Spezialmenü“. Alle anderen warten auf das reguläre Essen. Jetzt bin ich wohl auch vegetarisch geworden. Irritierend ist dennoch der Bacon auf diesem Spezialmenü.
Noch gut eine Stunde bis Hanoi. Zeit die Eindrücke des Tages aufzuschreiben.