9 Arme

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Der heutige Tag ist ein richtiger Reisetag. Mit dem Schlafbus von Da Lat nach Ho Chi Minh City, von dort ins Mekongdelta nach Can Tho.

Asia Cargo

Asiatische Kuriositäten wie so oft inbegriffen: Ein behelfsmäßig aber komplett mit Pappkarton verkleideter Scooter wird auf den Bahnsteig gerollt und wartet dort offensichtlich auf die Verladung. Tatsächlich, zwei kräftige junge Männer haben allerhand zu tun, um ihn in das Gepäckfach des Busses zu wuchten. Es gelingt, dem Transport nach Sai Gon steht nichts im Weg.

Leider hatte unser erster Bus fast 2 Stunden Verspätung, so dass wir den Anschlussbus in Sai Gon nicht mehr bekommen und ein neues Ticket kaufen müssen. Die scheinbare Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter des Busbahnhofes entpuppte sich leider als Hinhaltetaktik und das gerufene Taxi, das uns so schnell wie möglich zum anderen, angeblich auf uns wartenden Bus bringen sollte als Abzocke. Aber auch solche Erlebnisse gehören eben dazu.

Mekongdelta

Spät kommen wir in unserem sehr schönen Resort Con Khuong in Can Tho an, das direkt am Mekong und in einem Stadtviertel erfolgreicher Geschäftsleute liegt. Entlang der Straße zum Resort finden sich etliche Prachtvillen. Wir beschließen, den nächsten Tag am tollen Pool zu verbringen und erst nachmittags die Stadt ein wenig zu erkunden.

Nach dem supertollen Frühstücksbuffet schauen wir uns ein wenig in der Anlage am Fluss um und lassen uns dann bis zum Nachmittag am Pool nieder. Sehr erholsam nach der langen Reise am vergangenen Tag!

Für den Nachmittag mieten wir uns einen Roller und fahren in den Ort. Wir spazieren ein bisschen am Mekong entlang bis zum kleinen Nachtmarkt. Hier finden sich wie immer leckere Sachen zum Abendessen. In der Dreibar genießen wir zum Abend gutes Craftbeer und können von der oberen Terasse das immer interessanter werdende Geschehen auf der Straße und in den umliegenden Restaurants beobachten. Ein schöner Abschluss eines entspannten Tages.

Bootstour

Für den nächsten Tag haben wir eine Bootstour auf dem Mekong bei Mekong Smile gebucht. Um 8:30 Uhr, direkt nach dem tollen Frühstücksbuffet, werden wir von Hannah abgeholt. Wir machen eine Bootstour durch die kleinen Kanäle des Mekong. Mit dem Taxi fahren wir zum Hafen. Dort erwartet uns schon eine ältere Frau, die uns mit ihrem Holzboot (Sampan) erstmal über den großen Hauptfluss des Mekong in die kleinen Kanäle bringt.

Mit Hannah auf dem Mekong

Hannah erzählt uns viel Wissenswertes über das Leben im Mekong-Delta, über Vietnam und über sich selbst. Sie hat gerade ihren Bachelor in Tourismus gemacht und möchte zum Master nach Australien gehen. Ihr Englisch ist sehr gut und sie ist äußerst sympatisch.

Wir passieren Mangroven und erfahren, dass der Mekong in neun Hauptarmen in das südchinesische Meer mündet. Leider herrscht in Viet Nam ein großes Müllproblem. Plastikverpackungen sind natürlich sehr praktisch und komfortabel, aber dass es so auch hier nicht weiter gehen kann zeigt schon, das wir vier mal die Schraube des Bootes von Plastikmüll befreien müssen um weiter fahren zu können.

Wir sehen, wie die Leute am Rand der Kanäle leben. Die Häuser haben Stelzen, da in der Regenzeit der Wasserpegel stark ansteigt. Manche haben ihre Häuser auch auf kleinen Kähnen errichtet, damit sie kein Land kaufen müssen. Unterwegs schenkt uns die Bootsfrau aus Gräsern selbst hergestellte kleine Dinge wie: Grashüpfer-Armbänder, eine Rose, einen Fisch und einen Vogel. Wir genießen die Tour, außer uns scheinen keine anderen Touristen in diesen schmalen Gassen unterwegs zu sein.

Zum Abschluss dürfen wir uns auf dem Markt noch einige tropische Früchte aussuchen. Dabei stellt uns Hannah den Milchapfel vor, den man knetet, durchschneidet und dann das süße, milchige Fruchtfleisch auslöffelt. Viel zu schnell sind wir wieder im Hotel.

Da wir uns noch weiter umsehen wollen, nehmen wir gleich den Scooter und fahren wieder nach Can Tho, da wir uns erhoffen, noch etwas vom schwimmenden Markt sehen zu können.
Leider sehen wir nur ein paar Schiffe etwas weiter draußen im Fluss, die Warengeschäfte finden eben früh morgens statt. Nachdem wir jedoch so oft ganz früh aufstehen mussten, um weiter zu reisen, kommt dies für uns nicht in Frage, wir haben ja schließlich Urlaub!

Wir fahren mit dem Roller noch durch den „normalen“ Markt, so wie es die Vietnamesen eben auch tun und entdecken ein Restaurant am Straßenrand. Zum Glück haben wir unseren Sprach-Übersetzer immer auf dem Handy mit dabei und können so aus der vietnamesischen Karte wählen. Fisch, Gemüse, Reis- alles sehr lecker! Und zum Spottpreis von insgesamt 7 Euro, inklusive Bier sind wir so richtig satt geworden.

Den restlichen Nachmittag verbringen wir am Pool des Hotels, genießen leckere Cocktails und schreiben am Reiseblog.
Leider hat Marco irgendetwas von unserem guten Mittagessen wohl nicht vertragen. Nachts bekommt er Fieber und ihm ist übel. Ausgerechnet dann, wenn wir am nächsten Tag doch früh um 5 Uhr aufstehen müssen um den Bus nach Rach Gia, zur Fähre zu bekommen!