Am nächsten Morgen müssen wir unsere schöne Wohnung schon wieder verlassen um zum Flughafen zu gelangen. Da wir früh dran sind setzen wir uns in einen Starbucks, um noch ein bisschen an unserem Reiseblog zu arbeiten. Nachdem wir übers Internet nicht weiterkommen ruft uns die Angestellte dann ein Taxi, das uns zum kleinen Flughafen bringt. Alles klappt gut, außer dass es beim Landeanflug auf Jeju etwas turbulent zugeht.

Wir haben uns für ein Apartment in der Nähe eines schönen Sandstrandes entschieden im kleinen Ort Gujwa. Hier gibt es verwinkelte kleine Gassen, keine Hochhäuser. Alles ist beschaulich. Dass die Insel eine Vulkaninsel ist, sieht man überall. Viele Mauern sind aus Lavastein gebaut und auch an der Küste und im Landesinneren findet man viel dunkles Lavagestein und dunkle Erde. Da die Insel recht groß ist haben wir uns schon vorab direkt vom Flughafen einen Leihwagen gemietet und können so bequem direkt in unseren kleinen Ort fahren. Nach einem Spaziergang durch Gujwa kehren wir bei unserer Vermieterin zum Abendessen ein und lassen den Abend gemütlich ausklingen.

Am nächsten Tag ist das Wetter etwas unbeständig und teilweise regnerisch. Also machen wir einen Ausflug in einen Themenpark: Jeju LAF (Jeju Light Art Festa). Eigentlich handelt es sich hier eher um einen Park mit Teeplantage, Zip-Line und Kunstausstellung im Gebäude. Wir haben das Gelände fast für uns alleine und bummeln nach dem Kaffeetrinken durch den schön angelegten Park. Von hier hat man einen wunderschönen Ausblick auf die grüne Hügellandschaft und das Meer. Die Ausstellung im Inneren bietet auch eine Reihe an kuriosen Ausstellungsstücken wie z. B. den Doc-Martens-Raum oder die Männchen, die überall an den Wänden hängen. Wenn man möchte kann man auch ein Fußbad nehmen oder im Laden besondere Kleinigkeiten kaufen. Sehr erholsam nach den vielen Städten, die wir bisher in Südkorea bereist hatten und angenehme Temperaturen. Da das Wetter nun mitspielt besuchen wir einen der vielen weißen Sandstrände auf Jeju, den Woljeongri- Strand. Wir genießen die letzten Sonnenstrahlen und finden direkt am Strand ein tolles Fischrestaurant zum Abendessen.

Den folgenden Tag wollen wir gerne am Strand Gimnyeong, der in unserem Ort liegt, verbringen. Das Wasser ist türkisblau, der Strand weiß und im Kontrast dazu ragen schwarze Lavafelsen ins Wasser. Ich plansche im glasklaren Wasser und genieße die Sonne. Nach zwei Stunden wird es uns allerdings zu heiß, da es keinen Schatten und auch keine Sonnenschirme gibt und wir besuchen das „Loveland“. Dieser Park ist mit vielen unterschiedlichen Figuren in Überlebensgröße bestückt, durch die Sexualität künstlerisch in allen möglichen Varianten und mit Humor dargestellt wird. Sehr witzig, unkonventionell und offen, das hätten wir in Südkorea nicht erwartet! Wir haben jedenfalls viel Spaß mit den teilweise interaktiven Kunstobjekten!

Am kommenden Vormittag beschließen wir, einmal an das andere Ende der Insel zu fahren, um die Osulloc-Grünteeplantage zu besuchen. Hier ist schon richtig was los, alle Touristen der Insel scheinen heute hier zu sein. Wir starten erstmal mit mit Grüntee-Latte und geeistem Grüntee-Frappee. Sehr lecker! Danach besuchen wir die Ausstellung über die Tee-Verarbeitung, die Tee-Felder und als Highlight den Teekeller. Was wir hier erleben hätten wir so nicht erwartet. Hier wird der geröstete Tee in verschiedenen Gefäßen aus Holz (z. B. Zypresse) sowie in gebrauchten Eichenfässern für einige Zeit gelagert und immer wieder gewendet. Was herauskommt ist wirklich eine Geschmacksexplosion! Wir machen ein kleines Tasting mit und bekommen 4 verschiedene Tees, der letzte, Eichenfass-gereifte Tee schmeckt am intensivsten. Da musste ich natürlich unbedingt ein Päckchen davon kaufen…

Als Kontrastprogramm besuchen wir anschließend die South Bounder Brewing Company, lassen uns zwei Spezialbiere schmecken und besuchen die Südküste, die schöne Aussichten von oben aufs Meer bietet. Diese Ecke von Jeju ist sehr luxuriös mit großen Hotelkomplexen und teuren Restaurants. Wir sind froh, uns für die beschaulichere Küste entschieden zu haben.

Die nächsten und leider schon letzten Tage verbringen wir vor allem an unserem Strand, am zweiten Tag werden sogar Sonnenschirme aufgestellt! Wir entspannen nochmal so richtig und freuen uns über das schöne Wetter und das glasklare Wasser. Abends lassen wir es uns mit den lokalen Fischspezialitäten gut gehen und besuchen verschiedene Restaurants, die in Strandnähe liegen.