Für die Weiterfahrt nach Andong haben wir uns bereits am Vortag die Tickets mit dem Zug der KTX gekauft. So starten wir mit dem Taxi zum Hauptbahnhof und haben noch etwas Zeit für einen Kaffee. Die Sitze sind bequem und geräumig und so kommen wir mit einmal Umsteigen in Seoweonju und einer Fahrzeit von etwa 3 Stunden für ca. 36.000 Won pro Person in Andong an.

Da unser Hotel in der Altstadt liegt, nehmen wir uns einen Bus dorthin und checken in unser Hotel ein. Dieses ist schon etwas in die Jahre gekommen, da müssen wir uns erstmal umstellen. Unsere vorigen Unterkünfte waren alle chick und neu und für etwa den gleichen Preis zu haben gewesen…Dafür ist der Inhaber sehr freundlich und gibt uns gute Informationen über die Sehenswürdigkeiten und wie man am besten dorthin kommt.

Da der Nachmittag nun schon angebrochen ist beschließen wir, die Altstadt zu Fuß zu erkunden. Wir laufen durch den Markt und essen in einem „Schnellimbiss“ eine leckere Kleinigkeit. Wir erkunden die Gassen und Straßen, probieren ein Bier im Brewing Public House und in der Daily Beer Bar und kehren schließlich müde und durchgeschwitzt ins Hotel zurück.

Den nächsten Tag beginne ich mit einem Morgenlauf durch die kühle, frische Luft. Zufällig entdecke ich auf meinem Weg mehrere Tempelanlagen, einen Staudamm und die wunderschöne Wolyeonggyo Brücke. So früh sind auch noch keine anderen Touristen hier und ich habe die Brücke mitsamt dem geheimnisvoll aufsteigendem Nebel für mich allein. Als ich zurück laufe wird es schon langsam wieder heiß. Nach einem kleinen Frühstück auf unserem Hotelzimmer geht es zum Highlight der Region: Das Unesco-Weltkulturerbe Hahoe Folk Village. Auch das Wetter spielt mit, durch einen frischen Wind können wir den sonnigen Tag im Village so richtig genießen. Schon der Weg dorthin, unter schattenspendenden Bäumen am Fluss entlang ist ein Erlebnis. Das traditionelle Dorf aus der Joseon-Dynastie wurde im 15. Jahrhundert gegründet und ist seitdem eine Ein-Clan-Gemeinschaft. Das Dorf hat viele seiner ursprünglichen Strukturen, wie die konfuzianiche Dorfschule und Volkskünste wie das Hahoe-Maskentanzdrama bewahrt. Schöne alte gepflegte Gebäude, teilweise um gemütliche Innenhöfe angeordnet, laden zum Besuch oder Kaffeetrinken ein. Um das Dorf, das vom Fluß Nakdonggang S-förmig umschlungen ist, liegen bewirtschaftete, fruchtbare Felder. Wir genießen den Besuch sehr und verweilen hier und da an schattigen Plätzchen.

Als wir auf unseren Bus zurück warten fällt uns auf, wieviele Tourbusse nun den Ort ansteuern- und wir hatten ihn zum Glück mit nur wenigen anderen Touristen teilen müssen..

Nachdem wir unsere Tickets für die Weiterfahrt am nächsten Tag nach Pohang organisiert haben finden wir in der Altstadt von Andong ein gemütliches kleines Restaurant mit leckeren, vielseitigen koreanischen Gerichten und lassen es uns schmecken.