Unser Tour-Guide in Yangon, Tun, bucht uns Bustickets zu je 45.000 Kyat, ca. 12 € nach Bagan. Die Buchung scheint kompliziert zu sein und wir sind froh, als er es schließlich schafft, telefonisch zwei Tickets für uns zu ergattern. Am Tag der Abfahrt kommt er nochmals ins Hotel um dem Taxi-Fahrer genaue Angaben zu machen, wo er uns hinbringen soll.
Auf dem riesigen Busbahnhofareal angekommen, herrscht totales Chaos. Zum Glück werden wir direkt am richtigen Busterminal abgeliefert. 30 Minuten bleiben uns noch, um schnell eine kleine Mahlzeit im gegenüberliegenden Restaurant einzunehmen. Für umgerechnet wenige Euros gibt es Getränke, Suppe und 2 Hauptgerichte.
Dann geht es los. Wir bekommen die zwei besten Plätze ganz vorn. Nach einiger Zeit sollen die Passagiere Handys und Laptops wegpacken, es kommt ein Checkpoint vom Militär. Nach kurzer Anspannung sind wir durch und die mitfahrenden Busbegleiter machen sich über die Soldaten lustig (so hört es sich jedenfalls für uns an).
Die Fahrt geht weiter durch die Nacht. Um ca. 22 Uhr halten wir an einer Raststätte. Da wir nicht mehr hungrig sind genießen wir etwas abseits unser mitgebrachtes Bier und freuen uns über die neugierigen Blicke der anderen Passagiere.
Dann geht’s weiter durch die Nacht. Nach einem weiteren Zwischenstopp mit der weltbesten Toilette kommen wir im Morgengrauen im Ruby True Hotel in Bagan an.

Unser Tourguide Phyo und der Tuk-Tuk-Fahrer Ko Nyi Nyi erwarten uns schon und fahren uns im Dämmerlicht zu unserem Hotel. Schon auf der Fahrt sieht man überall kleinere und größere Pagoden und Tempel in der Landschaft stehen.
Unser Hotel sieht mehr wie ein Ressort aus, sehr schön mit kleinen Bungalows zwischen vielen Bäumen und Büschen und Grün und einem Pool, auf den wie uns schon freuen. Wir vereinbaren mit Phyo, dass wir unsere gemeinsame Tempel-Tour um 9:30 Uhr starten, nachdem wir etwas erfrischt sind und gefrühstückt haben.
Zuerst geht es zum Büro von BOB, Baloons over Bagan um Tickets für eine Ballonfahrt zu kaufen. Dann die enttäuschende Info, dass nur noch ein Platz frei sei. Es besteht vielleicht die Möglichkeit, dass noch ein zweiter Ballon fährt, das ist aber jetzt noch nicht absehbar. Na gut, Petra wünschte sich die Ballonfahrt so sehr. Wir kaufen also das eine Ticket und setzen mich auf die Warteliste.

Bagan ist weltberühmt für seine Tempel, die teilweise aus dem 11. Jh. stammen und über 42 qkm verteilt sind. An die 2000 Tempel und Pagoden unterschiedlicher Zeitalter und Bauweisen erstrecken sich in der Natur. Einige davon waren sozusagen Ausbildungsobjekte, an denen sich Baumeister ihrer Zeit im Pagodenbau geübt haben.
Mit Phyo lernen wir 4 Stück näher kennen und erfahren auch einiges über den Buddhismus, die Bauweisen der Tempel und deren Bedeutung. Wir besichtigen die Shwesandaw-Pagode, den Shwezigon-, Gubyaukkgyi– und Ananda-Tempel. Sehr eindrucksvoll, vor allem weil wir sehr viele Informationen auch zu Details bekommen. Da sprechen die Fotos für sich.
Plötzlich der Anruf von BOB – ein zweiter Ballon wird morgen fahren und wir können ein zweites Ticket kaufen. Nix wie ins BOB-Büro und den Platz sichern.
Natürlich müssen wir zwischendurch mal etwas essen und genießen ein landestypisches Essen. In einem unterteilten, flachen Tongefäß gibt es verschiedene Gemüse, Salat, Fleisch (wer möchte) und in der Mitte thront ein Berg Reis. Sehr lecker gewürzt! Da es schon Nachmittag ist fahren wir zu einem erhöhten Aussichtspunkt und genießen den Sonnenuntergang.

In 80 Tagen um die Welt
Einen Tag zum relaxen am Pool gönnen wir uns bevor es am nächsten Morgen früh um 4 Uhr heißt für die bevorstehende Ballonfahrt aufzustehen. Es ist noch dunkel und recht frisch als wir vom Busshuttle aus dem Hotel abgeholt und zum Startplatz gebracht werden.
Willkommen werden wir mit heißem Kaffee und Tee bevor wir auf die beiden Ballons aufgeteilt werden und das Briefing für die Ballonfahrt erhalten. Unser Pilot heißt Gavin. Er stammt aus England – endlich ein Englisch, das man richtig gut verstehen kann. Und auch für die Ballonfahrt ein vertrauensvolles Gefühl.
Dann werden die Ballons zuerst über Ventilatoren mit kalter Luft gefüllt um sie dann mit den Brennern aufzuheizen und in senkrechte Position zu bringen.
Der Trip geht los – wie im Briefing besprochen besteigen wir den Korb und heben dann ab in die Lüfte. Ein gigantischer Ausblick über das malerische Gebiet eröffnet sich uns bei vollkommen klarer Sicht. OK, 80 Tage dauert es nicht – eher ca. eine Stunde und um die ganze Welt sind wir auch nicht gekommen. Wir landen sicher einige Kilometer weit und genießen ein kleines Sekt-Frühstück. Ein bewegendes Erlebnis, sehr gut organisiert von BOB Balloons over Bagan.
Als wir ins Hotel zurück kommen erwartet uns schon eine der Souvenir-Verkäuferinnen am Tor. Sie war uns schon nach dem Ballon-Flug sympatisch aufgefallen, aber eigentlich wollten wir ja nichts mehr kaufen…. Wir kaufen ihr zwei wunderschöne Longyis ab, einen für jeden und machen noch einen Schnappschuss mit ihr und ihrem Sohn.
Nach dem richtigen Frühstück und einer kleinen Erholungspause holen uns Phyo und sein Tuk-Tuk-Fahrer Min Min ab zu einem Ausflug zum Mount Popa. Heute geht es Schlag auf Schlag! Nachdem wir den Bus nach Mandalay für den nächsten Tag gebucht haben halten wir an einer Palmzuckermanufaktur. Wir sehen, wie der Palmzucker oben an der Palme aufgefangen und geerntet wird und anschließend zu Süßigkeiten und Schnaps verarbeitet wird. Natürlich müssen wir unbedingt etwas von den Süßigkeiten mitnehmen.

Auf dem Weg zum Mount Popa sitzen kilometerweit unzählige, meist ältere Menschen am Straßenrand um zu betteln. Sie hoffen auf Spenden von den Pilgern, die zum Mount Popa fahren und unterwegs etwas für ihr Karma tun möchten.
Kurz vor dem Mount Popa halten wir an einem Gebäude an, in dem einige Personlichkeiten als Statuen aufgestellt sind. Phyo erklärt uns, was es mit den Nats, den einheimischen Geistern, auf sich hat. Es sind lokale Persönlichkeiten, die nach ihrem Tod angebetet werden, um Glück, Wohlstand, Weisheit etc, zu bekommen. Diese werden auf dem Mount Poap verehrt.
Angekommen heißt es mal wieder Schuhe ausziehen und die 777 Stufen zum Gipfel erklimmen. Der Berg wird von hunderten Affen bewohnt, die von den Besuchern gefüttert und verwöhnt werden und die Affen (und ihre Hinterlassenschaften) begegnen uns auf dem gesamten Weg nach oben.
Oben haben wir eine atemberaubende Aussicht über die Umgebung. In jedem Winkel werden die Nats angebetet und manche Besucher nehmen sich auch Statuen für den Hausaltar mit nach Hause. Wir geben mal wieder ein beliebtes Fotomotiv für die asiatischen Touristen ab und schießen selbst auch sehr viele schöne Bilder.
Nach dem Abstieg und einer kurzen Tuk-Tuk-Fahrt kehren wir in ein Restaurant zum späten Lunch ein. Ziemlich erledigt machen wir uns auf den Rückweg, es ist schon dämmrig und wir haben viele Eindrücke ins uns aufgenommen. Ko Nyi Nyi steuern sein Tuk-Tuk hochkonzentriert und sicher durch die Schlaglochübersähte Straße zurück.